ÖHRINGEN Phantasievolles Puppenspiel
Für sie sei es wichtig, das Märchen des Froschkönigs auf die Bühne zu bringen, da „es tiefe Wahrheiten beinhaltet“, überlegt Ellen Heese. Sie ist ein Teil des `theater en miniature` aus Leimen bei Heidelberg. Derzeit tritt sie auf der mobilen Bühne in verschiedenen Büchereien der Region auf – am Mittwochnachmittag macht sie Halt in Öhringen.
Botschaft „Jede Geschichte hat eine Botschaft. Dem Theater ist es wichtig, diese den Kindern zu vermitteln“, erklärt Ellen Heese. Beim Märchen des Froschkönigs sei diese Botschaft, dass es im Leben immer wieder Punkte gebe, in denen man sich ändert. Den Kindern wolle sie beibringen, dass sie alle etwas Besonderes in sich tragen – wie eben der Frosch, der sich nach einem Kuss
der Prinzessin zum Prinzen wandelt, so die Schauspielerin. Zuerst sei aber gar nicht klar gewesen, dass der Froschkönig aufgeführt wird.
„Eigentlich hatte ich Findus und Pettersson für die Veranstaltung vorgesehen“, erinnert sie Heese. Da dieses Stück derzeit aber häufiger in Öhringen gespielt wird, habe sie spontan umdenken müssen. „Doch der Froschkönig ist eine wunderbare Geschichte. Kinder können sich mit ihr identifizieren“, so Heese.
Faszination „Die Vortragsweise der Schauspielerin ist faszinierend“, sagt Zuschauerin Karin Rohde aus Öhringen. „ Der schnelle Rollenwechsel ist verblüffend“, bemerkt sie. Heese vollbringt unglaubliches: Durch ständigen Wechsel der Stimme verkörpert sie allein sechs kleine Protagonisten. Im offenen Spiel haucht sie den Figuren durch Mimik, Gestik und Stimme Charakter ein. Auch
der vierjährigen Sara aus Öhringen hat das Puppenspiel Spaß gemacht: „Es ist toll. Am lustigsten ist die Szene, als die Prinzessin den Frosch gegen die Wand schubst.“
Auffällig ist auch die geringe Anzahl an Requisiten. Der Brunnen ist im Handumdrehen eine elegante Kutsche. „Das soll die Phantasie der Kinder anregen. Sie vervollständigen das vorgegebene Bild“, weiß Heese.
Am Ende der Aufführung darf sich jeder kleine Zuschauer noch einen kleinen, glitzernden Wunschstern mit nach Hause nehmen – mit der Bedingung, dass nur Dinge gewünscht werden, die es in keinem Geschäft zu kaufen gibt. „Das ist eine wirklich süße Idee“, schmunzelt Karin Rohde.