Der schreckliche Grüffelo vertreibt die Angst

Nahezu jedes Kind kennt ihn: den Furcht einflößenden, schrecklichen Grüffelo. Am Dienstag spielte das ‚theater en miniature‘ das Stück nach dem preisgekrönten Bilderbuch von Julia Donaldson und Axel Scheffler im Ratssaal.

Eberbach Über die tapsige kleine Maus, die die auf der Bühne aufgebauten und mit einer Lampe a usgo leuchtete n Rampen hinunterrutschte, lachten Jung und Alt. Gefährlich wird es für den kleinen Nager, als der Fuchs ihn erspäht und zu einer Götterspeise einladen möchte. Zitternd sucht die Maus nach einer Ausrede: Sie ist mit dem Grüffelo verabredet. Als der Fuchs diesen nicht kennt beschreibt die Maus ihn: schreckliche Hauer und Klauen, lange Zähne und am liebsten isst er Fuchs am Spieß. Mit einem ent¬setzten „Nein danke“ flüchtet der Fuchs. Das klappt auch bei der Schlange und bei der Eule.
Zahlreiche Kinder im Saal kennen das Kinderbuch und wissen, welche Tiere als nächstes kommen. Besonders lustig wird es, wenn Ellen Heese die Maus in ihrer Angst hin und her laufen und lediglich lautmalerisches Gemurmel ausstoßen lässt.
Nachdem auch die Eule das Weite gesucht hat, warnt eine Ameise die sich sicher glaubende Maus: „Wenn man sich etwas Schreckliches ausdenkt, dann kommt auch was Schreckliches!“

Ellen Heese lieh nicht nur der kleinen Maus, sondern auch dem Grüffelo und den anderen Tieren ihre Stimme.

Bevor der Grüffelo dann erscheint spricht Heese mit allen Kindern den Zau-berspruch vom Anfang. Das Ungeheuer entdockt natürlich ebenfalls die Maus und überlegt, diese zu fressen. Doch der schlaue Mäuserich erzählt ihm, dass alle Tiere im Wald vor ihm Angst hätten: „Geh hinter mir, dann zeig ich’s dir!“
Brav tapst der Grüffelo hinter der Maus her und wundert sich, dass tatsächlich Fuchs, Schlange und Eule das Weite suchen. Und auch er beginnt sich vor der Maus zu fürchten.
Als die ideenreiche Maus am Ende „Grüffelogrütze“ essen will, flieht das Monster entsetzt. „Ist es jetzt vorbei?“, fragt ein kleiner Junge traurig sein Mutter. Doch die Maus will von den Kindern noch wissen: „Ich bin gut, nee?“ Und wieder antworten die Kinder mit einem einstimmigen „Ja“. Von Schutzengeln, die sie hatte, oder anderen Rettern will die Maus aber nichts hören. Sie verlässt sich vielmehr auf einen Zauberspruch, der gegen die Angst hilft. Diesen verrät sie auch den Kindern, die begeistert mitmachen und rufen: „Mäusefurz und Spinnenbein – meine Angst wird winzig klein, Schlangenbrei und Drachenquark – ich bin mutig, ich bin stark!“. Als kleine Überraschung erhielt jedes Kind am Ausgang noch eine Postkarte, die den Grüffelo und die kleine Maus zeigte.

Maus lehrt Monster das Fürchten

Botschaft beim Kindertheaterfestival diesmal: Keine Angst zeigen – „Grüffelo“ macht es vor
Amberg Von wegen „theater en miniature“: Das war ganz großes Kino für die Kleinen. Und obwohl natürlich kein Film auf einer Leinwand lief, war das Jugendzentrum am Donnerstagvormittag fast bis auf den letzten Platz gelullt. Es war wieder Kindertheater angesagt – der fünfte Tag des beliebten Festivals im Alten Klärwerk, das gestern einen Klassiker auf die Bühne brachte: „Der Grüffelo“.
Viele Buben und Mädchen der Kindergärten und Schulen, die im Publikum saßen, hatten das gleichnamige Buch von Julia Donaldson und Axel Scheffler schon kennengelernt und waren so bestens vorbereitet. „Kommt jetzt die Maus?“, fragte zum Beispiel ein Mädchen aus den Zuschauerreihen ganz ungeduldig.
Als Ellen Heese vom Puppen- und Figurentheater „en miniature“ aus Leimen bei Heidelberg die Bühne betrat, kehrte dann aber schnell Ruhe ein. „En miniature“ bedeute „Theater in Klein“, erklärte die Puppenspielerin den interessierten Kindern.
Und dann kam sie auch schon zum Vorschein, die ängstliche kleine Maus mit ihrer piepsigen Mickey-Maus-Stimme, die die Zuschauer immer wieder zum Lachen brachte. Hinterlistig wurde sie gleich zu Beginn von Fuchs, Schlange und Eule zu einem Fest eingeladen. Doch das Mäuschen entpuppte sich als schlau. Wohlwissend, dass es von seinen Gastgebern wohl verspeist werden würde, schlug es die Einladungen aus und gab Stattdessen vor, sich mit ihrem Freund Grüffelo zu treffen. Dass dieses nur erfundene Monster mit den gräßlichen Tatzen, den feurigen Augen und den Stacheln auf dem Rücken eines Tages tatsächlich vor ihm stehen würde, ahnte der kleine Nager dabei nicht.
Gekonnt durch die verstellte Stimme von Ellen Heese in Szene gesetzt, erschien bald darauf das grummelnde und schmatzende Monster. „Du darfst die Maus nicht essen“, ermahnte ein besorgter Junge im Publikum, als der Grüffelo alles zu fressen begann, was er in seine riesigen Tatzen bekam. Doch die Sorge war unbegründet: Die ängstliche Maus bewies zum ersten Mal in ihrem Leben Mut und behauptete schlicht-weg, „Grüffelogrütze“ sei ihr Leibgericht. Nun war es am Grüffelo, Angst zu haben.
Die kleinen Zuschauer lernten auf diese Weise, dass manchmal eine kleine List ausreicht, um seine Ängste bekämpfen zu können. Neben einem Bild vom Grüffelo und der Maus, gab die Figurenspielerin den Kindern – sollte sie doch einmal der Mut verlassen – auch noch einen nützlichen Zauberspruch mit auf den Weg.
Förderer: Landesverband Freier Theater Baden Württemberg e.V.

Grueffelo

Grueffelo

zu dem StückPressefotoFoto live bei flickr Tags: Grueffelo, Weinsberg Youtube Tags:Grueffelo, LeimenArtikelsammlung zu Thema Kindertheater